Erfahrungen
Ein Haus
„In einem eigenen Haus zu leben, das wäre schön.“ „Ein Haus zu haben, ist spießig!“ „Ein Haus? Viel zu viel Arbeit! … und überhaupt: Wo bitte soll denn das Geld dafür herkommen?“ Solche widersprüchlichen Gedanken begleiten
mich seit dem Tag, an dem ich mein Elternhaus verlassen habe. „Besitz“, habe ich von meinen Eltern gelernt, „bringt nichts als Sorgen!“
Ein Hund
Sechs schwarze und drei helle Hundebabys
wutzeln sich drunter und drüber durch den
kleinen abgetrennten Raum im Wohnzimmer des Züchters. Mein Herz geht auf. Einer süßer als der andere. „Wir nehmen den Schwarzen, der sich am besten durchsetzen kann“, schlage ich meinem Mann vor.“
Lieber tot als ernst
„Heile, heile Gänschen, es ist bald wieder gut, das Kätzchen hat ein Schwänzchen, es ist bald wieder gut, heile, heile Mausespeck, in hundert Jahr ist alles weg“, singt meine Mutter, beugt sich über mein blutendes Knie und bläst auf die Wunde. Während ich zum wiederholten Male zu verstehen versuche, warum ich hundert Jahre warten muss, bis alles gut ist, vergesse ich den Schmerz.
zweifelsFREI Ich
Die Schwester meiner Mutter war eine Meisterin im Zweifeln. In ihrer Nähe zu sein war mir immer irgendwie unheimlich. Ich fürchtete mich vor ihren Aussagen. An allem und jedem hatte sie etwas auszusetzen. Keiner konnte es ihr recht machen. Trotzdem — oder vielleicht auch gerade deswegen — versuchte ich immer wieder, mit ihr in Kontakt zu kommen.
Die Geschichtenerzählerin
Seit meiner Geburt befindet sich über meinem rechten Ohr ein kreisrunder, kahler Fleck. Da ich für solche und andere Phänomene immer gerne eine Erklärung habe, findet sich auch dafür eine: Ich .. bin .. eine Zangengeburt! Eine Zange hat bei der Geburt diese Stelle kahlgeschoren. Und Maria, die Psychotherapeutin, fügt dieser Erklärung noch eine psychologische hinzu:
Parnterschaft — wie geht das?
Auf meinem Weg zu mir selbst finde ich schließlich meinen Traummann. Nach acht Monaten ziehen wir zusammen. Ich habe mein Ziel erreicht: Ein Mann, eine Wohnung, eine gemeinsame Zukunft. Klein, fein, überschaubar. Ein Nest zum Kuscheln und zum Genießen. So, wie ich es mir immer erträumt habe. Paul studiert Naturwissenschaften. Ich studiere Geisteswissenschaften.